20. April 2021 – Stefan Angele
Seit Dienstag (20.04.) gibt es - mal wieder - eine neue Coronaregelung, die wichtig für viele Deutsche werden dürfte. Alle Arbeitnehmer, die nicht im Homeoffice sind, müssen von ihrem Arbeitgeber mindestens ein Mal in der Woche mit einem kostenlosen Corona-Test versorgt werden. Wir haben hier die wichtigsten Fragen und Antworten zu dieser neuen Testangebotspflicht für Unternehmen zusammengefasst.
Was bekommen die Arbeitgeber jetzt?
Wer nicht im Homeoffice arbeiten kann, der bekommt von seiner Firma ab sofort einen Corona-Test angeboten. Dabei ist es egal, ob das Schnelltests sind, die von Fachpersonal durchgeführt werden, oder aber Selbsttests.
Wie oft gibt es die Tests?
Laut Verordnung muss mindestens einmal in der Woche ein Test angeboten werden. Wer einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt ist, der hat sogar das Recht auf mindestens zwei Tests in der Woche. Das können zum Beispiel Frisöre, Masseure oder Angestellte mit Kundenkontakt sein.
Sind die Tests Pflicht?
Ausdrücklich schreibt der Gesetzgeber vor, dass die Tests eben keine Pflicht sind, sondern lediglich ein freiwilliges Angebot. Ob der Arbeitnehmer die Tests am Ende annimmt und mitmacht, ist jedem selbst überlassen. Laut Regierung sei dies gesetzlich schlichtweg nicht durchsetzbar und baut stattdessen darauf, dass viele Arbeitnehmer das Angebot auch annehmen.
Wie wird das alles kontrolliert?
Die Arbeitgeber sind verpflichtet festzustellen, dass die Tests angeschafft und den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt worden. Es muss allerdings nicht festgehalten werden, ob die Tests auch benutzt wurden.
Müssen Arbeitnehmer die Tests bezahlen?
Nein, die Kosten für die Tests liegen allein beim Arbeitgeber. Unternehmen, die die Kosten nicht allein aufbringen können, können sich das Geld über eine Überbrückungshilfe wieder vom Staat holen.
Bringt das alles überhaupt etwas?
Jein. Gerade die Selbsttests sind in der Handhabung fehleranfällig und auch die Schnelltests weisen immer wieder falsch-positive oder falsch-negative Ergebnisse aus. Selbst das Robert-Koch-Institut sagt deshalb, dass Menschen mit einem negativen Testergebnis "lediglich weniger wahrscheinlich" ansteckend sind als andere. Wirklich sicher kann man sich aber nicht sein. Auch gilt das Ergebnis bei den Tests immer nur für einen Tag. bei 1-2 Tests in der Woche kann man also nicht von einer kompletten Abdeckung ausgehen. Ziel ist es also nur etwas mehr Sicherheit im Arbeitsumfeld zu schaffen, wo es bisher ja kaum bis wenige Corona-Beschränkungen gab. Bisher führten der Regierung schlicht zu wenige Unternehmen freiwillige Selbsttests durch.
Wie finden das die Unternehmen?
Die sind, wenig überraschend, wenig begeistert von der Testpflicht. Die Regelungen seien nicht zu Ende gedacht. Es bleibe unklar, wie das Angebot genau durchgesetzt werden soll und sei für die Unternehmen sowieso nur zusätzliche Bürokratielast und Geldverschwendung für die sowieso schon darbenden Unternehmen. Zudem sei es für viele Unternehmen immer noch schwer den Bedarf überhaupt zu decken.
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