14. Januar 2025 – Mira Oetinger
Nach Sturz des Assad-Regimes
Tschentscher äußert sich zu Debatte um syrische Flüchtlinge in Deutschland
Nach dem Sturz des Assad-Regimes ist eine Debatte über die Zukunft syrischer Flüchtlinge in Deutschland entbrannt. Für Bürgermeister Tschentscher steht fest: Integrierte Syrer sollen bleiben können.
Peter Tschentscher ist Spitzenkandidat der SPD Hamburg bei der Bürgerschaftswahl 2025 I Foto: Picture Alliance
14.01.2025
Jetzt anhören: Sturz des Assad-Regimes: So stellt sich Tschentscher den Umgang mit syrischen Flüchtlingen in Hamburg vor
Gut integrierte Flüchtlinge aus Syrien sollen aus Sicht von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher auch nach dem Sturz des Machthabers Baschar al-Assad in Deutschland bleiben können. "Wir brauchen Arbeitskräfte", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Insofern sollten syrische Flüchtlinge, die gut integriert seien und wichtige Aufgaben übernähmen, nicht zurückgeschickt werden.
Vorstellbar ist auch eine Rückkehr eines Teils der Flüchtlinge
Aber es gebe natürlich auch viele, die noch nicht Fuß gefasst hätten, die vielleicht sogar zu ihren Familien und Angehörigen zurückkehren wollten. Und für die ergebe sich mit dem politischen Umbruch möglicherweise eine bessere Lage. "Deswegen kann ich mir beides vorstellen: dass ein Teil der Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehrt und andere hier bleiben, weil sie gut integriert sind." Tschentscher wies aber auch darauf hin, dass die Entwicklungen in Syrien schwer vorhersehbar seien. "Es ist jetzt nicht zu erwarten, dass ein Land, in dem Menschen über Jahrzehnte in schrecklichen Verhältnissen leben mussten, von einem Tag auf den anderen zu einem Ort der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit wird."
Lage in Syrien noch zu unübersichtlich
Das alles lasse sich derzeit aber nicht seriös einschätzen. "Es ist noch zu früh zu sagen, es gibt keine Fluchtgründe mehr und die syrischen Flüchtlinge können sofort zurückkehren." Er hoffe, dass sich die Situation in Syrien im Hinblick auf die Menschen- und Freiheitsrechte der Bevölkerung verbessert - etwa auch dadurch, "dass wir die in diesem Sinne fortschrittlichen Kräfte unterstützen".
Eine von Islamisten angeführte Allianz von Aufständischen hatte Anfang Dezember den langjährigen Machthaber Assad gestürzt, der sich daraufhin nach Russland abgesetzt und dort Asyl bekommen hat. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) war rund einen Monat später zusammen mit ihrem französischen Amtskollegen Jean-Noël Barrot im Auftrag der EU nach Damaskus gereist. Beide waren vom De-facto-Herrscher Ahmed al-Scharaa empfangen worden.
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16. November 2021 – Sebastian Tegtmeyer
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(Quelle: dpa/Ino)