Das Twitter-Video von der eskalierten Festnahme eines 15-Jährigen in der Hamburger Neustadt befeuert die Diskussion um Polizeiarbeit neu.
Während die Flüchtlingshilfsorganisation Seebrücke behauptet, der Vorfall sei nur einer in einer ganzen Reihe ähnlicher Übergriffe auf Menschen mit anderer als weißer Hautfarbe, heißt es von der Gewerkschaft der Polizei, sie erkenne keine Polizeigewalt in dem Video. Sie habe aber beinahe das Gefühl, Polizeigewalt und latenter Rassismus in der Polizei sollten um jeden Preis herbeigeschrieben werden.
Interne Ermittlungen bei der Polizei
Aus der SPD kommt Zustimmung für die Art des Polizeieinsatzes. Die Polizei selbst lässt ihn intern überprüfen. Dabei geht es um die Frage, ob sich die acht Polizisten dem 15-Jährigen gegenüber verhältnismäßig verhalten haben.
Das Twitter-Video kann den Eindruck hinterlassen, "acht Beamte gegen einen Jugendlichen"... das ist zu viel. Der 15-Jährige ist allerdings 1,85 groß und recht kräftig.
Jugendlicher provozierte die Polizei
Der Jugendliche Kadir räumte inzwischen in einem Interview mit der „Bild“ ein, einen Beamten provoziert zu haben, nachdem er mit dem E-Scooter auf dem Gehweg erwischt wurde. Er habe aber nicht zur Personalien-Feststellung in den Streifenwagen gewollt.
Polizeisprecherin Sandra Levgrün sagt: „In einem sehr langen Gespräch hat der Beamte immer wieder versucht, den Jugendlichen davon zu überzeugen, dass er sich der Polizei gegenüber ausweisen muss. Er hat ihm beispielsweise auch angeboten, mit ihm gemeinsam in die nahegelegen Schule zu gehen, denn dort könnte man sicherlich seine Personalien bestätigten und damit wäre es dann auch beendet gewesen.
Jugendlicher will Anzeige erstatten
Laut der „Bild“ will der 15-Jährige Anzeige gegen die Polizei erstatten. Gegen ihn selbst läuft nun ein Verfahren seitens der Polizei. Auch früher soll es schon Ermittlungen gegen ihn gegeben haben.
(rh)