Udo Lindenberg bekommt Ausstellung in Rostock

Die bislang größte Udo-Lindenberg-Schau eröffnet am Donnerstag in Rostock. Dort hat sich die gerade frisch sanierte Kunsthalle in einen Panikrocker-Tempel verwandelt. Auf 2000 Quadratmetern finden sich neben Zeichnungen und Malereien des 77-jährigen Tausendsassas auch Plakate, Plattencover, Instrumente oder Outfits aus der jahrzehntelangen Musikerkarriere Lindenbergs. Bei der Vor-Eröffnung mit rund 200 geladenen Gästen am Mittwochabend war die Hutdichte wegen zahlreicher im typischen Lindenberg-Stil gekleideter Fans bereits deutlich erhöht. Musikalisch kamen diese bei einem Auftritt von Musikern des Panikorchesters auf ihre Kosten.

Lindenberg selbst konnte nicht zur Eröffnung kommen

Lindenberg hatte sich kurz zuvor wegen einer Grippe entschuldigt: "Kann kaum sprechen, geschweige denn jodeln", hieß es in einer Mitteilung. Er versprach zu kommen, wenn er wieder fit sei. Bassist Steffi Stephan, der seit 60 Jahren mit Lindenberg Musik macht, zeigte sich beeindruckt von der Retrospektive. "Mehr Udo geht nicht." Die längste Zeit habe die Band zwar hinter sich. "Das intensivste Intervall aber vor uns." Von seinem Freund richte er aus: "Hoffentlich gefällt's euch." Letztlich sei die Ausstellung für das Publikum gedacht und nicht zur Selbstbeweihräucherung. Lindenbergs Likörelle, Aquarelle aus farbigem Alkohol, die sich oft zwischen Cartoon und Karikatur bewegen, sind zu sehen, aber auch Zeitgeschichtliches wie Auszeichnungen, oder Auszüge aus Lindenbergs Stasi-Akte. Monumentalwerke von Lindenberg werden aus Platzgründen zudem in der Rostocker Marienkirche gezeigt.

Keinem Künstler zuvor wurde eine derartige Schau gewidmet

Kunsthallen-Chef Uwe Neumann sagte, man habe noch nie einem Künstler eine derartig große Schau gewidmet. Angesichts Lindenbergs Schaffen habe die Fläche trotzdem fast nicht ausgereicht. Die ersten Gespräche für die Ausstellung habe man vor vier Jahren geführt. Dann sei die Corona-Pandemie und die Grundsanierung des Ausstellungshauses dazwischengekommen. Lindenberg-Fans können ab Donnerstag bis Ende August die Schau "Udo Lindenberg - Malerei, Musik & große Show" besuchen. Seine Musikerlaufbahn hatte Udo Lindenberg als Schlagzeuger gestartet. Mit deutschen Texten wurde er dann zum Rockstar. Lieder wie "Andrea Doria", "Cello", "Mädchen aus Ost-Berlin", "Sonderzug nach Pankow" und "Horizont" gehören zu den Hits aus den 1970ern und 1980ern. Seit Wochen führt Lindenberg mit dem Song «Komet» gemeinsam mit Deutschrapper Apache 207 die Single-Charts an.

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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com

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