Verdi kündigt weitere Warnstreiks im öffentlichen Dienst an

Stillstand bei den Fähren und liegenbleibender Müll: Die Hamburgerinnen und Hamburger müssen sich am Donnerstag erneut auf Einschränkungen im Alltag einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte des öffentlichen Dienstes zu weiteren Warnstreiks aufgerufen. 

Zu den Arbeitsniederlegungen seien Beschäftigte von Stadtreinigung, Hamburg Port Authority sowie den Theatern und Bühnen aufgefordert, teilte die Gewerkschaft mit. Auch bei der Bundesagentur für Arbeit und dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie wird für Donnerstag zum Warnstreik aufgerufen. 

Mehrtägige Einschränkungen bei der Müllabfuhr

Bei der Stadtreinigung Hamburg wird diesmal länger als einen Tag gestreikt. Die Beschäftigten sind hier von Donnerstag bis einschließlich Montag zum Arbeitskampf aufgerufen. Durch den mehrtägigen Warnstreik werde es voraussichtlich Einschränkungen bei der Straßenreinigung, bei der Müllabfuhr und bei der Abholung von Sperrmüll geben, teilte die Stadtreinigung mit. Die Recyclinghöfe in Wandsbek, Billbrook und Bahrenfeld sollen mit Notbesetzungen öffnen, andere könnten ganz geschlossen bleiben. Die Abholung von gelben Tonnen und Säcken ist nicht betroffen.

"Wir intensivieren jetzt die Arbeitskampfmaßnahmen bis zur dritten Verhandlungsrunde am 14./15. März", teilte Verdi weiter mit. Hintergrund für die Aktionen sei, dass es bisher kein Angebot der Arbeitgeber für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen gegeben habe.

Auch Hamburger Fähren werden bestreikt

Auf viele Ausfälle müssen sich die Nutzerinnen und Nutzer der Hafenfähren einstellen. Verdi hat auch beim städtischen Fährlinienbetreiber Hadag zu einem Warnstreik aufgerufen. Voraussichtlich werde es an dem Tag gar keinen Fährbetrieb geben, teilte die Hadag mit.

Hintergrund sind hier die Verhandlungen über einen neuen Haustarifvertrag. «Angesichts des von uns vorgelegten verhandlungsfähigen Angebots und der schon vereinbarten nächsten Verhandlungsrunde am kommenden Montag ist der Streik unseren Fahrgästen nicht zu vermitteln», sagte Co-Chefin Tanja Cohrt. Fahrgästen werde empfohlen, auf Busse und Bahnen auszuweichen. Verdi rechnet von 4.00 Uhr am Donnerstag bis 4.00 Uhr am Freitag mit deutlichen Einschränkungen. 

Zusätzlich sind am Donnerstag Beschäftigte der Stadt Hamburg zu einem weiteren Warnstreik für eine tarifliche Regelung zur Altersteilzeit aufgerufen. Dabei geht es um die Mitarbeiter der Bezirksämter, Behörden und Landesbetriebe, die nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L) beschäftigt sind. 

Gemeinsame Demo: Bis zu 3.500 Teilnehmer erwartet

Beschäftigte alle Bereiche kommen am Donnerstagmorgen (9.00 Uhr) zu einer gemeinsamen Demonstration am Alten Elbtunnel zusammen. Von da aus wollen die Teilnehmer zum Gewerkschaftshaus ziehen. Verdi rechnet nach eigenen Angaben mit 3.000 bis 3.500 Menschen. Bereits am Dienstag gab es im öffentlichen Dienst Warnstreiks.

Die Auswirkungen hielten sich allerdings eher in Grenzen. Einzelne Touren der Müllabfuhr seien ausgefallen, sagte ein Sprecher der Stadtreinigung. Diese sollten am Mittwoch nachgeholt werden. Zu einer Kundgebung auf dem Gänsemarkt kamen laut Verdi 1.200 Menschen, nach Polizeiangaben waren es rund 1.000 Teilnehmer. Hamburg nimmt in den Tarifrunden des öffentlichen Dienstes als Stadtstaat eine Sonderrolle ein.

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