15. März 2022 – Linda Shllaku
Ohne Fluggastkontrolle keine Flüge: Schon am Montag hatten an mehreren deutschen Flughäfen Sicherheitskräfte die Arbeit niedergelegt. Nun folgt neben dem größten deutschen Airport auch der Hamburger Flughafen.
Mitten in den Hamburger Frühjahrsferien müssen sich Reisende am Dienstag auf Ausfälle und Verzögerungen am Flughafen der Hansestadt einstellen. Im bundesweiten Tarifkonflikt der Sicherheitskräfte ruft die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte in der Fluggastkontrolle und in der Personal- und Warenkontrolle zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Die Flughafengesellschaft empfahl Reisenden, sich vor der Anreise zum Flughafen über den Status ihres Fluges zu informieren.
Ursprünglich waren für Dienstag am fünftgrößten deutschen Flughafen 87 Abflüge und 89 Ankünfte mit insgesamt rund 20 000 Passagieren geplant gewesen. Noch am Vorabend des geplanten Warnstreiks teilte der Flughafen Hamburg jedoch mit, dass die Fluggesellschaften einen Großteil der geplanten Flüge gestrichen haben. So seien bereits 51 von 87 Abflügen sowie 18 von 89 geplanten Landungen aus dem Flugplan genommen worden. Mit weiteren Flugstreichungen sei zu rechnen. «Wir wissen, dass in Hamburg noch Ferien sind, und wir wünschen allen von Herzen einen schönen Urlaub. Leider sind wir aufgrund des Verhaltens der Arbeitgeber gezwungen, vor der kommenden Verhandlungsrunde am 16. und 17. März spürbaren Druck zu machen», sagte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper laut Mitteilung. «Aus Solidarität mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Frankfurt und Stuttgart» habe man beschlossen, sich deren Warnstreiks beim Sicherheitsdienstleister Frasec anzuschließen.
Der Flughafen hat sich nach eigener Aussage mit den Fluggesellschaften und Behörden bestmöglich auf den Warnstreik vorbereitet. «Dennoch müssen Passagiere mit vielen Flugausfällen und langen Wartezeiten rechnen», hieß es bereits am Montag. «Aufgrund der eingeschränkten Kontrollkapazität wird ein Großteil der Fluggäste die Kontrollstelle nicht pünktlich passieren können.» Bevorzugte Sicherheitskontrollen seien zudem «mangels Kapazität nicht möglich». Die Warnstreiks sind Teil des Tarifkonflikts zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Die Gewerkschaft verhandelt mit dem Arbeitgeberverband über einen neuen Tarifvertrag für bundesweit rund 25 000 Sicherheitskräfte. Drei Verhandlungsrunden waren bisher ohne Ergebnis geblieben. Beide Seiten wollen sich am Mittwoch und Donnerstag in Berlin zu weiteren Verhandlungen treffen. Bereits am Montag haben nach Angaben der Gewerkschaft Sicherheitskräfte an den Flughäfen Düsseldorf, Berlin, Bremen, Hannover und Leipzig sowie München die Arbeit niedergelegt. Zusammen mit Hamburg sollen am Dienstag die Flughäfen Frankfurt, Stuttgart sowie Karlsruhe/Baden-Baden bestreikt werden.
(dpa/Ino)
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