26. Januar 2025 – Sebastian Tegtmeyer
Nach Hamburg sind im vergangenen Jahr weniger Flüchtlinge als im Vorjahr gekommen. Doch die Unterbringung der Menschen ist schwierig. Ohne Notunterkünfte würde der Platz nicht reichen.
Hamburg hat im vergangenen Jahr ein Viertel weniger Flüchtlinge aufgenommen als im Vorjahr. Von den 16.188 registrierten Asyl- und Schutzsuchenden blieben 12.639 in der Hansestadt, die übrigen wurden auf andere Bundesländer umverteilt. Die Zahl der aufgenommenen Flüchtlinge sank damit um 26,4 Prozent. 10.001 Menschen musste die Stadt unterbringen, nach 13.652 im Jahr 2023. Das bedeutet einen Rückgang um fast 27 Prozent.
Unterbringung zum Teil in Notunterkünften
Gleichwohl sind die Unterkünfte mit 45.740 Bewohnern überfüllt. Inklusive von Notstandorten sei das System zu 96,5 Prozent ausgelastet. Betrachtet man nur die regulären Unterkünfte und die Erstaufnahmeeinrichtungen, so ergibt sich laut dem Lagebild eine Belegung von 134,5 Prozent. Die öffentlich-rechtlichen Unterkünften werden zu knapp zehn Prozent auch von Wohnungslosen in Anspruch genommen.
Die Hauptherkunftsländer der Schutzsuchenden waren die Ukraine, Afghanistan und Syrien. Ende Dezember lebten in Hamburg nach Angaben des Amtes für Migration 76.150 Ausländer mit einer Aufenthaltserlaubnis aus völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründen. Die größten Gruppen unter ihnen sind Flüchtlinge aus der Ukraine und Asylbewerber aus anderen Ländern.
Mehr als 9.000 Menschen ausreisepflichtig
9.416 Ausländer waren im vergangenen Dezember ausreisepflichtig. Das waren 4,2 Prozent weniger als im Dezember 2023. 61 Prozent von ihnen verfügten über eine sogenannte Duldung, womit ihnen nicht die unmittelbare Abschiebung droht. 39 Prozent oder 3.637 Ausländer waren unmittelbar ausreisepflichtig. Die Zahl der sogenannten Rückführungen von Asyl- und Schutzsuchenden nahm um 18 Prozent auf 1.746 zu. In gut 60 Prozent der Fälle handelte es sich um überwachte freiwillige Ausreisen.
Mehr als 300 Abschiebungen gescheitert
373 Asyl- und Schutzsuchende wurden in ihr Herkunftsland abgeschoben, 316 in einen Drittstaat. 304 Mal scheiterte eine Abschiebung. In der Hälfte der Fälle lag es daran, dass die Ausreisepflichtigen von den Beamten nicht angetroffen wurden (145) oder untergetaucht waren (8). 26 leisteten erfolgreich Widerstand, 19 Betroffene waren krank. In 61 Fällen fehlten ebenfalls abzuschiebende Familienmitglieder.
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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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