05. August 2020 – Stefan Angele

Ties Rabe im Interview

Eure Fragen - seine Antworten: Der Schulsenator im Interview

Vor Hamburger Schulstart

Am Donnerstag (06.08.) startet in Hamburg wieder der reguläre Unterricht an Hamburgs Schulen. Nach dem Start der Coronakrise müssen alle Schüler wieder im Präsenzunterricht in der Schule erscheinen. Es gibt aber trotz allem eine Vielzahl von Maßnahmen, die verhindern sollen, dass Schulen zu neuen Virenschleudern werden: Strikt getrennte Klassen, Maskenpflicht außerhalb des Unterrichts, kein Sport- und Musikunterricht und vieles mehr... Diese Neuerungen und Änderungen werfen natürlich bei Lehrern, Schülern, Eltern, Schulleitungen und Elternvertretern viele Fragen auf. Aus diesem Grund war Hamburgs Schulsenator Ties Rabe am Mittwochmorgen (05.08.) eine Stunde lang telefonisch in der Radio Hamburg Morningshow zu Gast und hat eure brennendsten Fragen beantwortet.

Schulsenator beantwortet eure Fragen

Wann findet der Sportunterricht wieder statt? Müssen Kinder mit Vorerkrankungen in den Unterricht? Warum kann nicht weiter in Kleingruppen unterrichtet werden? Diese und viele weitere Fragen hat Ties Rabe euch den Morgen über beantwortet. Das gesamte Interview mit dem Politiker könnt ihr euch hier noch einmal anhören:

Hamburgs Schulsenator im Radio Hamburg Interview
05.08.2020
Hamburgs Schulsenator im Radio Hamburg Interview
Am Mittwoch (05.08.) hat Hamburgs Schulsenator Ties Rabe eine Stunde lange eure Fragen rund um den Schulstart in Hamburg am Donnerstag (06.08.) beantwortet. Hört euch hier noch einmal das gesamte Interview in voller Länge an.
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"Präsenzunterricht ist sicher"

Die wichtigsten Aussagen aus dem Gespräch könnt ihr hier auch noch einmal nachlesen:

Die Maskenpflicht bleibt bestehen. Unter enger Abstimmung mit den medizinischen Fachverbänden ist eine Maskenpflicht unumgänglich. Sobald sich die Schülerrinnen und Schüler im Unterrichtsraum an ihrem Platz befinden, dürfen die Masken abgenommen werden. Kinder unter zehn Jahren oder Schülerrinnen und Schüler, die aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen können, sind von der Maskenpflicht befreit.

Plan B steht zur Verfügung. Das erste Ziel wäre Plan A, den Präsenzbetrieb, erfolgreich umzusetzen. Plan B wäre den Lernbetrieb von zuhause fortzuführen, der jedoch folgende Nachteile birgt: Eltern hätten Probleme ihren Kindern eine ausreichende Betreuung und Unterstützung beim Lernen zu bieten. Des Weiteren verfügt nicht jedes Kind über ein eigenes Kinderzimmer, noch über einen geeigneten Arbeitsplatz. Von einer ausreichenden digitalen Ausstattung kann ebenfalls nicht ausgegangen werden. Gerade jüngere Schülerinnen und Schüler haben nicht gelernt, selbstständig über mehrere Stunden am Stück zu lernen. Zwar würde jeder Schüler in regelmäßigen Abständen vom entsprechenden Lehrer kontaktiert werden, dies ersetzt jedoch nicht die kontinuierliche Betreuung des Lehrers im Präsenzbetrieb.

Welche Rolle spielen die Abstandsregeln? Die Lehrergewerkschaft GEW kritisiert, das Rabe ohne Not die Abstandsregeln aufhebe. Rabe erklärt, dass Abstandregelungen von 2 Metern den regulären Schulbetrieb unmöglich macht. Einerseits bräuchte man riesige Klassenräume, die in ganz Deutschland nicht zur Verfügung stehen. Wenn man alle Klassen teilen würde, bräuchte man doppelt so viele Klassenräume und auch doppelt so viele Lehrkräfte, die nicht zur Verfügung stehen. In Rücksprachen mit vielen Virologen ist das Risiko für eine Ansteckung bei Kindern so gering, dass der Mindestabstand in Klassen nicht eingehalten werden muss. Dies hat sich bereits in vielen Schulklassen vor den Sommerferien bewiesen - auch ohne Mindestabstand in Schulen sanken allgemein die Infektionszahlen. Musik- und Sportunterricht wird trotzdem nicht stattfinden, Klassen untereinander werden strikt getrennt.

Tragen Lehrer im Unterricht eine Maske? Außerhalb des Unterrichts müssen Lehrer die Abstandsregeln einhalten, stets die Maskenpflicht beachten und unterliegen grundsätzlich vielen anderen sehr strengen Regelungen. Da deshalb im Unterrichtsraum keine akute Infektionsgefahr besteht, dürfen Lehrerinnen und Lehrer im Unterricht ohne Maske unterrichten.

Kinder können unter Umständen von Zuhause lernen. Ob ein Kind einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt ist, kann ein Arzt überprüfen. Falls ja, kann dieser ein Artest ausstellen, wodurch die Schulbehörde dem Kind das Recht einräumt von Zuhause unterrichtet zu werden. Die Schule stellt dann dem Kind beispielsweise Lernmaterialien zur Verfügung. Falls es einen Infektionsfall eines Schülers geben sollte, dann entscheiden die Experten und das Gesundheitsamt, ob einzelne Schüler, Lehrer, Klassen oder sogar die ganze Schule unter Quarantäne gestellt werden muss.

Alle Infos zur Coronakrise

Alle weiteren Infos zur Coronakrise bekommt ihr selbstverständlich bei uns im Programm und in Nachrichten um Voll, zum Nachhören im Radio Hamburg Nachrichtenpodcast oder zum Nachlesen im Online-Liveticker.

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