19. Januar 2021 – Stefan Angele
In Bayern gilt seit Montag (18.01.) in Geschäften und dem öffentlichen Nahverkehr eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken. Auch in anderen Bundesländern könnten die Regeln bald verschärft werden und nur noch OP-Masken oder die FFP2-Masken im öffentlichen Bereich erlaubt sein. Das stößt allerdings auf Kritik, da die Masken deutlich teurer sind und - wie viele denken - auch nicht wiederverwertbar wie Stoff- oder Alltagsmasken. Doch auch bei FFP2-Masken lässt sich die Lebens- und Schutzdauer mit ein paar einfachen Tricks deutlich verlängern.
FFP2-Masken schützen besser
Großer Vorteil der FFP2-Masken: Die partikelfiltrierenden Masken schützen deutlich besser vor Ansteckungen als Alltagsmasken aus Stoff., weil weniger Tröpfchen und Aerosole durch sie gelangen können. Die Masken arbeiten mit einer Filterschicht, die durch elektrostatische Aufladung Partikel aus der Atem- und auch Ausatemluft filtert. FFP2-Masken filtern so bis zu 95 Prozent aller Partikel in der Luft. Wichtig ist zudem noch, dass FFP2-masken diese Reinigungsleistung gesetzlich erreichen müssen. Alltagsmasken unterliegen dagegen keiner Norm.
Masken haben aber auch Nachteile
Die Masken schützen besser, sind aber auch teurer (bis zu 5 Euro pro Stück) und schwerer zu bekommen als andere Masken. Zudem fällt das Atmen mit FFP2-Masken schwerer, weil durch den Filter ein Widerstand entsteht. Gerade bei sportlichen Aktivitäten ist eine FFP2-Maske also nicht empfehlenswert und kann sogar zu Atemnot führen.
Masken wiederverwenden erlaubt?
Offiziell sind die FFP2-Masken wegen des elektrostatischen Filters nicht zur Wiederverwendung empfohlen. Wird der Filter durch die Atemluft nass, geht der Schutz schrittweise verloren. Wegen des hohen Preises raten aber immer mehr Experten und selbst SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach dazu, die Masken mit ein paar einfachen Tricks doch mehrmals zu verwenden. So ist unter bestimmten Voraussetzungen laut der FH Münster weiterhin ein Schutz gewahrt. Es ist aber ganz wichtig, dass ihr die Schritte auch so ausführt, wie von den Forschern aufgeführt, um den Schutz eurer Maske zu gewährleisten!
Trocknen im Backofen
- Backofen auf 80 Grad heizen.
- Maske in den Ofen auf ein Backpapier oder den Rost legen und eine Stunde bei 80 Grad trocknen lassen
- Keine Umluft verwenden, Blech oder Rost in der Mitte des Ofens platzieren
- Ober- und Unterhitze einstellen. Dabei muss die Temperatur konstant bei 80 Grad liegen
- Die Backofentür darf auf keinen Fall vor Ablauf der 60 Minuten wieder geöffnet werden
- Nach einer Stunde Maske aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen
- Mit dieser Methode könnt ihr die Maske bis zu 5 Mal wiederverwenden, danach die Maske bitte entsorgen
- Ganz wichtig! Masken mit Ventil oder bereits vorgeformte Masken können hiermit nicht wiederverwertbar gemacht werden!
Trocken an der frischen Luft
- Maske sieben Tag an einem trockenen Ort lagern
- Auf ausreichend Abstand zu anderen Masken achten
- Auch diese Reinigung eignet sich für maximal fünf Mal
- Falls eure Maske defekt ist, direkt angehustet wurde oder besonders häufig und lange benutzt wurde, sollte die Maske aber entsorgt werden
Trocknen im Reiskocher
- Laut Forschern aus den US funktioniert das Trocknen auch in einem Reiskocher
- Die Maske muss dazu in einen Reiskocher OHNE Wasser gegeben werden
- Die Maske wird eine Stunde lang erhitzt
- Unter der Maske muss ein Handtuch liegen
- Diese Methode kann allerdings euren Reiskocher schädigen, da die Geräte nicht für den Trockenbetrieb gemacht sind
Welche Verfahren nicht taugen
Im Web findet ihr noch viele weitere, angeblich sichere Verfahren für das Reinigen einer FFP2-Maske. Doch laut den Forschern der FH Münster sind diese Methoden noch nicht hinreichend erforscht, funktionieren teilweise nicht oder nur unzureichend und sollten daher vermieden werden. Dazu gehören:
- Reinigung im Topf mit kochendem Wasser oder mit Wasserdampf
- Reinigung in der Mikrowelle
- Reinigung in der Waschmaschine
- Reinigung in der Spülmaschine
- Reinigung mit UV-Lampen
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