18. November 2020 – Linda Shllaku (deaktiviert)
Harry Styles ist der erste Mann auf dem amerikanischen Cover der VOGUE. Dort präsentiert er sich gewohnt mit femininen Kleidungselementen. Candace Owen kritisiert Harrys vermeintlich fehlende Männlichkeit in aller Öffentlichkeit.
Harry Styles hat nicht nur die Musikwelt mit Hits wie "Watermelon Sugar" verzaubert - auch die Modewelt liegt ihm zu Füßen. Dies liegt vor allem auch daran, dass er entgegengesetzt von gängigen Konventionen bei Events wie der MET Gala, nicht einfach zu Schlips und Anzug greift. Harry bricht mit Geschlechterkonventionen und greift zu buntem Nagellack in Schwarz und Türkis, zu opulenten Ringen, einer schwarzen, mit Rüschen versehenen Spitzenbluse und toppt das Ganze noch mit Ohrringen.
Als erster Mann auf dem Cover der VOGUE
Nun ist Harry Styles als erster Mann auf dem Cover der amerikanischen Dezember-Ausgabe der VOGUE zu sehen. Als erster Mann in der 128-jährigen Geschichte des US-Magazins. In Szene gesetzt von niemand anderem als Tyler Mitchell, der zu den gefragtesten Modefotografen unserer Zeit zählt.
Harry Styles stellt seine eigenen Regeln auf
Auf dem Cover posiert Harry in einem weißen Kleid, ergänzend wirken schwarze Details. Darüber ein schwarzes Sakko. Seine Hände schmücken die Ringe seines MET Gala-Auftritts. Unter anderem goldene, dicke Initialen-Ringe. Auf Nagellack hat er dieses Mal verzichtet. Seine Haare trägt er zu einer wilden Tolle, die mit Gel etwas gezähmt wurde. Sein Blick geht ins Weite, in seinen Händen ein blauer Luftballon, den er gerade aufpustet: Freiheit. Im Hintergrund eine friedliche, stille Landschaft. Über allem der Titel: HARRY STYLES. MAKES HIS OWN RULES. Und genau das macht Harry, seine eigenen modischen Regeln erschaffen.
Candace Owens: "Bringt männliche Männer zurück."
Dass der Look fernab von Konventionen nicht jedem schmeckt, zeigt insbesondere Candace Owens, welche die Dezember-Ausgabe der VOGUE gar nicht gefällt. Fälschlicherweise interpretiert sie die feminine Richtung im Kleidungsstil Harrys mit einer fehlenden Männlichkeit. Auf Twitter macht sie ihrem Ärger Luft: „Es gibt keine Gesellschaft, die ohne starke Männer überleben kann. Der Osten weiß das. Im Westen ist die stetige Feminisierung unserer Männer zur gleichen Zeit, zu der unseren Kindern der Marxismus beigebracht wird, kein Zufall. Es ist ein regelrechter Angriff.“ Ihre Aussage beendet sie mit den schneidenden Worten: „Bringt männliche Männer zurück.“
Definiert man männliche Männer wirklich über ihr Äußeres? Oder sollte man sich nicht freuen, dass ein Mann seine harten und auch weichen Seiten auslebt und öffentlich definiert? Harry Styles erklärt seinen Griff zur vermeintlichen Frauenkleidung in der VOGUE: „Wenn man in seinem eigenen Leben Barrieren errichtet, schränkt man sich selbst nur ein.“ Durch ihre Aussage schränkt Candace Owens letztendlich nur sich selbst ein. Schließlich brachte Modeschöpfer Jean Paul Gaultier den Schottenrock als kurzlebige Modeerscheinung in die Kleiderschränke vieler Modeikonen. Und war es letztendlich nicht die selbstbestimmte Frau, die in zahlreichen Frauenrechtsbewegungen um das Recht kämpfte, endlich eine Hose tragen zu können?
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